Autismus-Spektrum

Klassifikation

Die Erscheinungsformen des Autismus-Spektrums gehörten nach den bis Ende 2021 geltenden Diagnosekriterien der Weltgesundheitsorganisation (ICD 10) zu den „tiefgreifenden Entwicklungsstörungen“ und wurden unter F84 als medizinische Diagnosen definiert.

Unterschieden wurde nach diesesn Formen:

  • Frühkindlicher Autismus
  • Atypischer Autismus
  • Asperger-Syndrom

Eindeutige diagnostische Zuordnungen waren jedoch nicht immer möglich. Die Übergänge waren fließend.

In der seit 2022 gültigen internationalen Klassifikation der Krankheiten ICD-11 werden nur noch Autismus-Spektrum-Störungen diagnostiziert, in Verbindung mit der Beschreibung der jeweiligen Ausprägungen.

Diese Bezeichnung basiert auf der Auffassung, dass sich die einzelnen Formen nicht qualitativ unterscheiden, sondern lediglich im Grad ihrer Ausprägung.

Symptome

Die Verarbeitungsprozesse im Gehirn verlaufen neurologisch bedingt anders. Diese andere Informationsverarbeitung hat Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche.

Symptome zeigen sich u.a. in unterschiedlichem Ausmaß und in Abhängigkeit vieler Faktoren in folgenden Bereichen:

  • eine andere Wahrnehmungsverarbeitung (u.a. eine hohe Sensibilität, Probleme mit dem Filtern von Reizen und der Gefahr von Reizüberflutungen bis hin zur Handlungsunfähigkeit)
  • Probleme mit der wechselseitigen Kommunikation und in Bezug auf das Sozialverhalten 
  • eine andere Art der Aufmerksamkeitssteuerung
  • besondere Interessen
  • teilweise Probleme im motorischen Bereich
  • Festhalten an vertrauten Handlungsplänen, Routinen und Ritualen  
  • teilweise sich wiederholende Verhaltensweisen
  • Probleme mit unvorhergesehenen Veränderungen

Menschen im Autismus-Spektrum haben viele Fähigkeiten, sofern die jeweils individuellen Entwicklungs-, Lern-, Arbeits- und Lebensbedingungen und die  jeweiligen Kontaktpersonen auf diese spezifische Art der Informationsverarbeitung eingestellt sind.

Stimulationen, Verweigerung, impulsives und aggressives Verhalten,
Rückzug und Rituale sind oftÜberlebensstrategien“ bei Überforderun
gen.

Manchen autistischen Menschen gelingt es, sich mit einem hohen Energieaufwand über einen gewissen Zeitraum an die Erwartungen ihres Umfelds anzupassen. Länger anhaltende Erschöpfungszustände bis hin zur völligen Handlungsunfähigkeit (manchmal über mehrere Tage anhaltend) können die Folge sein.  

Bei allen autistischen Erscheinungsformen können Überforderungssituationen, von anderen teilweise nicht bemerkt, zu schweren, auch länger anhaltenden Krisen führen: U.a. mit Angst-­‐ und Panikzuständen, völliger Handlungsunfähigkeit, Rückzug von sämtlichen persönlichen Kontakten, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Burnout oder aber Aggressionen gegen sich selbst oder gegen andere.

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